75 Jahre NATO = 75 Jahre Verleugnung

Die deutsche Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen sagt:oder die NATO, die Leugnung ihrer wahren Natur ist Teil des Wesens dieser Organisation.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gibt vor dem NATO-Gipfel 2024 in Washington eine Pressekonferenz in Brüssel. (NATO/Flickr, CC BY-NC-ND 2.0)

By Sevim Dugdelen
Welt jenseits des Krieges

Es folgt eine gekürzte Fassung der Rede, die Dagdelen, Ein Mitglied der Der Deutsche Bundestag gab am Symposium „Nein zur NATO – Ja zum Frieden“ am 6. Juli in Washington, DC. 

JPünktlich zu ihrem 75-jährigen Bestehen hat die NATO ihre Maske fallen lassen. Und die NATO-Gipfel Ein besonders aufschlussreicher Moment dieser Enthüllung ist der Beginn der Gespräche in Washington am Dienstag. 

Die Geschichte der Aufklärung lehrt uns, das Selbstbild einer Person oder einer Organisation niemals für bare Münze zu nehmen. Dasselbe gilt für die frühen Quellen der aufklärerischen Ideen im antiken Griechenland. Die Griechen besaßen diese Einsicht bereits. Über dem Tempel des Apollon war die Maxime eingraviert: Erkenne dich selbst.

Wenn wir diese Anweisung nicht nur als sanfte Erinnerung an die Grenzen des menschlichen Denkens auffassen, sondern auch im Sinne dessen, was der vorsokratische griechische Philosoph Heraklis betonte – nämlich „es ist jedem Menschen eigen, sich selbst zu kennen und gut zu denken“ –, dann müssen wir Selbsterkenntnis als eine wesentliche menschliche Eigenschaft betrachten, die vielleicht auch für unsere Organisationen gelten sollte.

Bei der NATO scheint es jedoch genau umgekehrt zu sein.

Für die NATO ist die Verleugnung ihrer wahren Natur ein Teil des Wesens der Organisation. Oder anders ausgedrückt: Ein geradezu meditatives Eintauchen in das eigene Selbstbild ist ein Teil des Wesens des Militärbündnisses.

Umso erstaunlicher ist es, dass sich die westlichen Medien so oft damit begnügen, der Öffentlichkeit tausend Abwandlungen dieses Selbstbildes zu spiegeln, ohne Fragen zu stellen und ohne innezuhalten, um zu prüfen, ob dieses Bild auch der Wirklichkeit angemessen ist.

Tatsächlich entsprechen 75 Jahre NATO 75 Jahren Verleugnung, wenngleich Ausmaß und Umfang in den letzten Jahren dramatisch zugenommen haben.

Selbstverteidigung und Völkerrecht

Erstens der zentrale Mythos einer NATO, die als eine dem Völkerrecht verpflichtete Verteidigungsgemeinschaft organisiert ist: einer NATO, die eine Gemeinschaft rechtsstaatlicher Staaten ist, die sich in ihrem Handeln vom Völkerrecht leiten lässt und deren einziger Zweck darin besteht, die Gebiete ihrer Mitglieder zu verteidigen.

Doch was stellen wir fest, wenn wir die tatsächliche Politik der NATO untersuchen?

Im Jahr 1999 führte die NATO selbst einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien. Zu den Kriegsverbrechen der NATO gehörten die Bombardierung eines Fernsehsenders in Belgrad und ein angeblich versehentlicher Bombardierung der chinesischen Botschaft bei dem drei chinesische Journalisten ums Leben kamen.

2011 griff die NATO Libyen an. Sie missbrauchte eine Resolution des UN-Sicherheitsrates, um einen Krieg für einen Regimewechsel zu führen. Ein Ergebnis davon war, dass Teile des Landes unter die Herrschaft von Islamisten gerieten. Libyen als Ganzes stürzte in einen Zustand entsetzlichen Elends und erlebte sogar die Rückkehr der Sklaverei.

Karte, die die Intervention der Koalition in Libyen zeigt. (Jolly Janner, Wikimedia Commons, CC0)

In Afghanistan beteiligte sich die NATO ab 2003 fernab des Bündnisgebiets an einem Krieg, nur um zwanzig Jahre später die Macht an die Taliban zu übergeben – deren Sturz das erklärte Ziel der Invasion gewesen war.

Der zwanzigjährige Krieg in Afghanistan war geprägt von zahlreichen Kriegsverbrechen – wie zum Beispiel der US-Luftangriff im Oktober 2015 auf ein Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Kundus – der natürlich ungestraft blieb.

Die Nato hat sich das Motto der Musketiere zu eigen gemacht: Einer für alle, alle für einen. In der Praxis bedeutet das, dass die Taten einzelner Nato-Mitglieder auch der Organisation selbst zugerechnet werden müssen.

Die Brown University [im Rahmen des Costs of War Project des Watson Institute] beziffert die Zahl der Todesopfer durch die Kriege der USA im Nahen Osten allein in den letzten 20 Jahren auf bei 4.5 Millionen Menschen – Kriege wie der im Irak, die auf Lügen basierten und nichts anderes als eklatante Verstöße gegen das Völkerrecht waren.

Das Selbstverständnis der NATO als völkerrechtskonforme Verteidigungsgemeinschaft entspricht schlicht nicht der Realität. Wir müssen vielmehr den gegenteiligen Schluss ziehen.

Die NATO ist eine Gemeinschaft von Illegalen und Völkerrechtsverletzern, die einzeln oder als Organisation aus politisch opportunistischen Gründen Angriffskriege führen.

Rule of Law 

Ein zweiter Mythos, Die vielleicht eindringlichste Selbstdarstellung, die der Öffentlichkeit eingeschärft wurde, ist die der NATO als einer Gemeinschaft von Demokratien, die auf Rechtsstaatlichkeit gründen. Doch wenn wir die Vergangenheit etwas genauer betrachten, wird diese schmeichelhafte Selbstdarstellung sofort entmutigt durch eine hässliche und beschämende Bilanz. 

[Siehe auch: Deutscher Gesetzgeber fordert Nord Stream-Sonde]

Bis 1974 herrschte im Nato-Mitglied Portugal eine faschistische Diktatur, die in Angola und Mosambik blutige Kolonialkriege führte. Wer Widerstand leistete, wurde in Konzentrationslager wie Tarrafal auf den Kapverden getrieben, wo viele Angolaner und Guinea-Bissauer zu Tode gefoltert wurden.

Wie das faschistische Portugal waren auch Griechenland und die Türkei nach ihren jeweiligen Militärputschen Mitglieder der NATO.

Eingang zum alten Konzentrationslager Tarrafal im Jahr 2009, das 1974 geschlossen wurde. (Gagum, Wikimedia Commons, CC BY 2.0)

Die NATO selbst hat, wie wir heute wissen, Operationsschwert, eine geheime Organisation, die aktiviert wurde, wenn demokratische Mehrheiten drohten, gegen die NATO-Mitgliedschaft zu stimmen. In Italien wurden beispielsweise Terroranschläge im Namen linksextremer Gruppen verübt, um die Kommunistische Partei Italiens bei ihren Bemühungen, eine Regierung zu bilden, zu diskreditieren.

Man könnte einwenden, dass wir uns hier auf eine vergangene Ära beziehen und dass die NATO nun bereit ist, im globalen Kampf der Demokraten gegen Autokraten eingesetzt zu werden. Aber auch in diesem Punkt muss jeder ernsthafte Beobachter zu dem Schluss kommen, dass in diesem Aspekt des Selbstverständnisses der Allianz des 21. Jahrhunderts etwas nicht stimmt.

Nehmen Sie die Türkei unter den Präsidenten Recep Erdogan. Sie hat wiederholt völkerrechtswidrige Kriege gegen den Irak und Syrien geführt, islamistische Terrorgruppen in Syrien unterstützt und ist nach eigener Einschätzung der Bundesregierung im Jahr 2016 eine Startrampe für Islamisten; dennoch war und ist die Türkei immer ein geschätztes NATO-Mitglied.

Mit Saudi-Arabien und Katar bestehen inzwischen bilaterale Sicherheitsabkommen, wie sie etwa mit Francos Spanien geschlossen wurden, obwohl man genau weiß, dass diese Staaten offen undemokratisch sind. Das einzige sinnvolle Kriterium im Umgang mit der Allianz ist eindeutig der geopolitische Vorteil. Die NATO ist weder eine Gemeinschaft von Demokratien, noch existiert sie, um die Demokratie zu verteidigen.

Menschenrechte

Drittens: Die NATO behauptet derzeit, die Menschenrechte zu schützen. Selbst wenn wir übersehen würden, dass die NATO mit ihren Aktionen das Recht auf Arbeit, Gesundheit und angemessenes Wohnen millionenfach mit Füßen tritt – inmitten wachsender Armut und einer historischen Umverteilung des Reichtums nach oben im Inland – hält dieses eigennützige Bild einer Überprüfung in internationalen Angelegenheiten nicht stand.

Während wir hier diskutieren, schmachten Gefangene aus dem „globalen Krieg gegen den Terror“ der USA immer noch in Guantánamo Bay, wo sie seit fast einem Vierteljahrhundert ohne Gerichtsverfahren festgehalten werden. Das ist die Realität der „Menschenrechte“ im führenden NATO-Staat. Was Meinungs- und Pressefreiheit angeht, versuchten die USA, unterstützt von ihren NATO-Hilfsstaaten, an Julian Assange ein Exempel zu statuieren, indem sie ihn 14 Jahre lang quälten.

Assange-Anhänger vor dem Belmarsh-Gefängnis in London, 22. Januar 2022. (Alisdare Hickson, Flickr, CC BY-SA 2.0)

Sein einziges Verbrechen bestand darin, US-Kriegsverbrechen öffentlich gemacht zu haben. Daraufhin wurde eine Hetzkampagne gegen ihn gestartet; Hillary Clinton und Mike Pompeo dachten offen über seine Ermordung nach. Dies ist ein Teil der Realität des Verhältnisses der NATO zu den Menschenrechten.

Ich freue mich sehr, endlich sagen zu können, dass Julian Assange nun ein freier Mann ist. Und Julian ist unbesiegt.

Die internationale Kampagne für Assange, all die vertraulichen Gespräche und dergleichen waren am Ende erfolgreich. Aber wir müssen auch erkennen, dass Der Kampf um Julian Assanges Freiheit war auch Teil des Kampfes um die Freiheit als solche. Und dieser Kampf tobt hier im Herzen des NATO-Systems noch immer.

Angesichts der Dichte der Propaganda und der Unermüdlichkeit, mit der die NATO Tag für Tag weiter propagiert wird, grenzt es an ein Wunder, dass nicht nur die Unterstützung für die NATO weltweit schrumpft, sondern dass ausgerechnet diejenigen, die ihrer Propaganda am stärksten ausgesetzt sind, dem Militärpakt gegenüber zunehmend skeptisch werden.

In den USA ist die Zustimmung der Bevölkerung zur NATO ist kontinuierlich gesunken Während in Deutschland Mehrheiten den Grundsatz der Verteidigung aller Mitglieder in Frage stellen, das heißt, sie sind nicht länger bereit, sich auf Artikel 5 des Nordatlantikvertrags zu bekennen.

Warum ist das so? Warum beginnen die Menschen trotz der Propaganda, an der Nato zu zweifeln?

Die Antwort ist ganz einfach: Die NATO selbst ist die Ursache dieser Krise und die Menschen spüren das.

Während die Verteidiger der Allianz behaupten, sie bestehe für die Ewigkeit, übersteigt ihr Streben nach einer Eskalation in der Ukraine und einer Ausweitung nach Asien die eigenen Kapazitäten der Allianz. 

Wie die meisten Imperien tappt auch die NATO in die selbstgemachte Falle der Überdehnung. Die NATO ist ein politisches Fossil, das nicht bereit ist, aus der Niederlage des Deutschen Reichs im Ersten Weltkrieg zu lernen. Es scheint, als würde sie die krassen Fehleinschätzungen des kaiserlichen Deutschlands wiederholen – allerdings auf globaler Ebene.

Das Deutsche Reich glaubte, es könne einen Zweifrontenkrieg führen. Heute setzt sich innerhalb der NATO eine ähnliche Überzeugung durch, man müsse sich nicht nur Russland und China entgegenstellen, sondern sich auch im Nahen Osten engagieren. Damit wird ein Anspruch auf globale Hegemonie formuliert. Welch eine Hybris!

Drei Fronten und drei Treffen 

Die Nato sieht sich offenbar in einem Dreifrontenkrieg. Sollte sie dies jedoch tun, wäre ihre Niederlage von vornherein sicher.

Vor diesem Hintergrund ist es nur logisch, dass für den NATO-Gipfel in dieser Woche drei besondere Treffen geplant sind. 

Das erste ist eine Arbeitssitzung, die der weiteren Intensivierung der Wiederbewaffnung des Bündnisses gewidmet ist. 

Als nächstes steht der NATO-Ukraine-Rat auf der Tagesordnung. Dabei soll diskutiert werden, wie die großzügigen Finanztransfers und Zusagen der NATO an die Ukraine aufgestockt werden können, etwa durch eine Erhöhung der Waffenlieferungen und eine eventuelle NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei der Sitzung des NATO-Ukraine-Rates am 12. Juli 2023. (NATO/Flickr, CC BY-NC-ND 2.0)

Drittens wird es eine Sitzung mit den AP4-Partnern im asiatisch-pazifischen Raum – Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea – sowie ein Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU geben.

75 Jahre nach ihrer Gründung drängt die NATO auf eine verstärkte Kriegsführung in der Ukraine und eine Ausweitung nach Asien. Die Absicht besteht darin, die Natoisierung Asiens voranzutreiben und dort die Strategie umzusetzen, die man bereits erfolgreich gegen Russland eingesetzt haben will.

Im Pazifik steht derzeit nicht der direkte Nato-Beitritt asiatischer Länder im Vordergrund, sondern vielmehr die Ausweitung des Einflussbereichs der Nato durch bilaterale Sicherheitsabkommen – und zwar nicht nur mit den AP4, sondern auch mit den Philippinen, Taiwan und Singapur.

[Sehen: Die Pazifikkriegsspiele der NATO]

So wie die Ukraine als Frontstaat gegen Russland errichtet wurde, hofft die NATO, asiatische Länder wie die Philippinen in Herausfordererstaaten gegenüber China zu verwandeln. Das anfängliche Ziel besteht darin, einen kalten Stellvertreterkrieg zu führen, sich aber gleichzeitig auf einen heißen Stellvertreterkrieg der USA und der NATO in Asien vorzubereiten.

Und so wie die NATO-Erweiterung im Hinblick auf Russland nach dem Prinzip des „kochenden Frosches“ betrieben wurde, also schrittweise erfolgte, um Russlands Misstrauen nicht zu sehr zu erregen, besteht die Politik zur Eindämmung Chinas nun darin, die Staaten einzeln zu einer kriegsbereiten Phalanx aufzureihen. 

Das Ziel ist nach wie vor, einen solchen Krieg nicht selbst führen zu müssen, sondern auf die Ressourcen der Verbündeten zugreifen zu können, um diese kalten und dann heißen Kriege führen zu können. Flankiert werden diese Entwicklungen durch einen Wirtschaftskrieg, der sich mittlerweile auch gegen China richtet und dessen Hauptlast von den Volkswirtschaften der US-Klientelstaaten getragen wird.

Tatsächlich verfolgen die USA und die NATO eine Kriegsmethode, die vom antiken chinesischen Militärstrategen Sun Tzu entwickelt wurde. Dieser riet, dass ein Staat einen Krieg anstreben sollte, bei dem er nicht seine eigenen Ressourcen einsetzt.

Das Problem für die NATO-Strategen besteht dabei nicht nur in ihrer Bereitschaft, die ganze Welt in Brand zu setzen, sondern auch in dem selbst auferlegten Risiko, das ihre globalen Ansprüche darstellen und nur Allianzen zwischen jenen Staaten fördern, die die NATO ablehnen.

Tatsächlich spielte die NATO-Politik beim Aufstieg der BRICS-Staaten eine wichtige Rolle, da dieser Zusammenschluss für viele Staaten ein Mittel zur Wahrung ihrer eigenen Souveränität darstellt.

Paradoxerweise sind die USA und ihre NATO-Verbündeten die bedeutendsten Kräfte, die derzeit eine multipolare Welt propagieren. Selbst Staaten wie Indien und Vietnam weigern sich, sich der NATO-Strategie unterzuordnen.

Und mit ihrer bedingungslosen Unterstützung der rechtsextremen Regierung von Benjamin Netanjahu verliert die NATO in den Entwicklungsländern jegliche moralische Legitimität, da sie als Mittäterin an israelischen Kriegsverbrechen angesehen wird.

Die Mythen der NATO verlieren ihren Glanz.

Die Strategien der Allianz erliegen ihrer eigenen imperialen Überdehnung. Was wir jetzt brauchen, ist ein sofortiges Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine und endlich einen Waffenstillstand dort. Wer Frieden und Sicherheit für seine eigene Bevölkerung will, muss die aggressive Expansionspolitik nach Asien stoppen.

Letztlich ist der Kampf gegen die NATO ein Kampf um die eigene Souveränität. Als Bündnis von Klientelstaaten droht Europa zu zerfallen. Eine Emanzipation wie in Lateinamerika ist bislang nicht zu verzeichnen.

Ein erster Schritt wäre, uns nicht länger von einem Militärbündnis zum Narren halten zu lassen, das seine aggressive Strategie durch einen sozialen Krieg finanziert, den seine Regierungen gegen die eigene Bevölkerung führen.

Sevim Dagdelen ist Mitglied des Deutschen Bundestages.

Die Originalversion dieses Artikels wurde veröffentlicht von Welt jenseits des Krieges.

Die geäußerten Ansichten sind ausschließlich die des Autors und können die des Autors widerspiegeln oder auch nicht Neuigkeiten des Konsortiums.

22 Kommentare für „75 Jahre NATO = 75 Jahre Verleugnung"

  1. Ein Wehrdienstverweigerer
    Juli 10, 2024 bei 15: 01

    Die NATO ist ein Mechanismus, der die Europäer davon abhalten soll, einen weiteren Weltkrieg zu beginnen. Solange die USA einen Vorwand haben, sich in Europa einzumischen, werden sie die Europäer davon abhalten, zu versuchen, sich gegenseitig umzubringen. Wenn sie sich nicht wegen der Religion umbringen können, was sie dreihundert Jahre lang getan haben, werden sie einen Weg finden, um ein paar Quadratkilometer Territorium mit globalen Kriegen zu überziehen. Die Europäer haben gezeigt, dass sie nicht in der Lage sind, ohne Gewalt zu regieren, und bis sie dazu in der Lage sind, werden sie Uncle Sam brauchen, um die Regulierung zu übernehmen.

    • joey_n
      Juli 11, 2024 bei 17: 32

      Das hat die NATO nicht davon abgehalten, in Jugoslawien oder der Ukraine Krieg zu beginnen. Damals habe ich die törichte Vorstellung aufgegeben, dass die NATO seit 1945 den Frieden bewahrt hat.

    • joey_n
      Juli 11, 2024 bei 23: 05

      Hitler soll finanzielle Unterstützung und Inspiration aus den USA erhalten haben. Die angebliche Absicht war, dass die Nazis gegen die Sowjets kämpfen sollten, während die USA untätig zusahen und später die Macht übernahmen. Man kann also mit Sicherheit sagen, dass die USA beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ihre Finger im Spiel hatten. Ich möchte hinzufügen, dass die Sowjets die Hauptlast bei der Niederlage des Faschismus in Europa trugen.

  2. Tony
    Juli 10, 2024 bei 08: 24

    Ein wirklich großartiger Artikel.

    Die NATO, so wird uns immer wieder gesagt, sei ein „Verteidigungsbündnis“.

    Warum also hat sie andere Länder angegriffen?

    • Kriegshunde
      Juli 11, 2024 bei 01: 11

      Weil es eine Kriegsmaschine ist.

  3. Wildthange
    Juli 9, 2024 bei 20: 57

    Das westliche Imperium trägt keine Kleider!

  4. Eddie S
    Juli 9, 2024 bei 17: 07

    Ich erinnere mich noch, wie ich Ende der 1960er Jahre im Sozialkundeunterricht meiner Highschool gelernt habe, dass die vorherrschende Meinung über die Ursachen des Ersten Weltkriegs drei Hauptgründe waren: Nationalismus, Militarismus und verflochtene Allianzen … alles klar. Aber natürlich haben wir heute noch schlagkräftigere Waffen und die Todesopfer durch einen ausgewachsenen Krieg würden (werden?) Milliarden und nicht „nur“ Millionen kosten … „Fortschritt“, schätze ich?

  5. John Woodford
    Juli 9, 2024 bei 16: 07

    Ich würde gern hören, was sie zu dem merkwürdigen Mangel an offiziellem Interesse in Deutschland zu sagen hat, denjenigen zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen, der 2022 die Nord Stream-Pipeline zerstört hat. Offenbar muss sich ein NATO-Mitglied dieser Art von gang-typischer Selbstverstümmelung unterziehen, um den Bandenführern seinen Wert zu beweisen.

    • blimbax
      Juli 11, 2024 bei 11: 49

      Dann könnte Sie das hier interessieren: hXXps://consortiumnews.com/2023/02/21/german-lawmaker-calls-for-nord-stream-probe/

  6. Juli 9, 2024 bei 12: 53

    Eine kranke Realität. Die Mission der NATO scheint nicht defensiv, sondern kommerziell zu sein. Es geht darum, Steuergelder, vor allem von den US-Steuerzahlern, auszupressen und sie dem militärisch-industriellen (und inzwischen auch geheimdienstlichen) Komplex zuzuführen, vor dem uns Dwight David Eisenhower (der ironischerweise die NATO organisierte) gewarnt hat. Mit dem umgeleiteten Geld könnten alle Amerikaner kostenlose Gesundheitsversorgung, kostenlose Bildung auf allen Ebenen, ein existenzsicherndes Sozialeinkommen und eine Infrastruktur von Weltklasse genießen. Donald Trumps anfängliche Instinkte in Bezug auf die NATO waren absolut richtig, wurden aber schnell niedergeschlagen.

    • joey_n
      Juli 9, 2024 bei 17: 06

      Ich dachte, Trumps Absichten bestünden darin, die NATO und damit die Unterwerfung Europas durch die USA fortzuführen, dieses Mal jedoch von den Europäern Geld für die „Verteidigung“ gegen eine Bedrohung zu erpressen, die seit 1991 nicht mehr existiert hat (falls es sie jemals gab).

    • Juli 10, 2024 bei 00: 28

      Das stimmt zwar, aber das ist nur ein Bruchteil seiner wahren Mission, nämlich die Ausweitung der US-Hegemonie auf die ganze Erde.

    • Gordon Hastie
      Juli 10, 2024 bei 05: 46

      Tatsächlich folgt man dem Geld. Eine Menge sehr kranker Menschen profitieren sehr gut von dem Elend, das dem Rest der Menschheit zugefügt wird. Verflucht seien sie und die Medien, die die NATO-Mythologie weiterverbreiten.

    • joey_n
      Juli 10, 2024 bei 16: 39

      Ich meine mich daran zu erinnern, dass sich Trumps Beschwerde über die Nato (dass sie obsolet sei) eher darauf bezog, dass die europäischen Mitglieder nicht zwei Prozent ihres BIP für Verteidigung ausgeben, und weniger darauf, dass die sowjetische „Bedrohung“, gegen die die Nato angeblich verteidigen sollte, seit 2 aufgehört hat zu existieren – sofern es sie überhaupt gab.

  7. Andrew Thomas
    Juli 9, 2024 bei 11: 48

    An dieser wunderbaren Präsentation gibt es nur einen kleinen Kritikpunkt: Die USA streben offen nach der totalen globalen Vorherrschaft, zumindest seit 1997, als das Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert angekündigt wurde. Die Nutzung der NATO und der Missbrauch anderer NATO-Mitglieder zur Förderung dieses wahnsinnigen Plans mag damals schon eine Rolle gespielt haben, vielleicht aber auch nicht. Unabhängig davon, ob es sich um ein neueres handelt oder nicht, würde ich es eher als taktische denn als strategisches Vorhaben bezeichnen. Mit anderen Worten, andere NATO-Staaten, bereitet euch darauf vor, wie überfahrene Tiere an den Rand gedrängt zu werden, sobald ihr dem Zentrum des Imperiums in Washington nicht mehr von Nutzen seid.

    • Carolyn L. Zaremba
      Juli 9, 2024 bei 17: 05

      In Europa ist das bereits geschehen. Die Zerstörung der Nord Stream-Pipeline war ein Angriff der USA auf Deutschland. Sie machte die Beschaffung von billigem Öl unmöglich und zerstörte die deutsche Wirtschaft. Das Ergebnis war der Aufstieg faschistischer Ideologen, genau wie der Versailler Vertrag am Ende des Ersten Weltkriegs den deutschen wirtschaftlichen Zusammenbruch herbeiführte und den Weg für den Demagogen Hitler ebnete.

    • Andreas Nichols
      Juli 9, 2024 bei 18: 51

      Die NATO ist die Fremdenlegion der USA

  8. Alexander
    Juli 9, 2024 bei 10: 33

    75 Jahre Scham, Blut und Lügen. Nieder mit den NATO-Kriegstreibern.

  9. Khalid Roche
    Juli 9, 2024 bei 10: 08

    Nichts tun, nur reden!

  10. Valerie
    Juli 9, 2024 bei 09: 10

    Einige klar denkende Menschen sind mit der Idee, die Ukraine zu einem NATO-Mitglied zu machen, nicht einverstanden: (Suche – The Guardian nach „Die NATO-Allianz sollte die Ukraine nicht zu einer Mitgliedschaft einladen“)

  11. Susan
    Juli 9, 2024 bei 08: 40

    NATO = Kriegstreiber…

  12. Em
    Juli 9, 2024 bei 08: 04

    Aus dem Bauch der Schlange gesprochen, von einer Person, die wahre Führungsqualitäten verkörpert.
    Sie ist der Inbegriff bewussten und furchtlosen Mutes, wie ihn die Menschheit in diesem kritischen Moment, in dem eine möglicherweise irreversible Katastrophe unmittelbar bevorsteht, schmerzlich vermisst.

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